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Wenn du erfolgreich in Aktien investieren und dein Geld für dich arbeiten lassen möchtest, ist die Auswahl der Aktien ein wichtiger Bestandteil deines Erfolgs. Damit du die Ertragskraft eines Unternehmens realistisch einschätzen und sicher investieren kannst, solltest du ein Auge auf den Gewinn pro Aktie haben. Die zugehörige Kennzahl EPS (Earningsper Share) ist ein wichtiger Hinweis dafür, wie rentabel das Unternehmen ist. Lerne hier wesentliche Aktien Grundbegriffe kennen und erfahre, wie du zwischen einem verwässerten und einem unverwässerten Gewinn pro Aktie unterscheidest.
Was bedeutet überhaupt Gewinn pro Aktie?
Der Gewinn pro Aktie (auch EPS oder Earnings per Share genannt) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Sie gibt an, wie hoch der Jahresgewinn eines Unternehmens in Relation zu seinen im Umlauf befindlichen Aktien ist und wie viel Gewinn dem Aktionär zusteht. Alternativ ist auch vom Ergebnis pro Aktie die Rede. Der Gewinn pro Aktie ist ein wichtiger Faktor bei der Rentabilitätsbeurteilung und Fundamentanalyse des Unternehmens und muss nach den geltenden nationalen und internationalen Vorschriften zur Rechnungslegung veröffentlicht werden. Ist das Unternehmen profitabel? Rentiert es sich für dich, in Unternehmensaktien zu investieren? Der Gewinn pro Aktie verrät es dir, denn je höher die Kennzahl ist, desto mehr lohnen sich die Wertpapiere des Unternehmens.
Achtung: Der Gewinn pro Aktie gibt den Betrag an, den das Unternehmen maximal an dich und die anderen Aktionäre ausschütten kann. Der volle Gewinn pro Aktie wird allerdings nur in seltenen Fällen ausgeschüttet.
Wie wird der Gewinn pro Aktie berechnet?
Den Gewinn pro Aktie ermittelst du ganz einfach, indem du den Jahresüberschuss des Unternehmens durch deren Anzahl an Aktien teilst.
Ein Beispiel: Du möchtest Wasserstoff Aktien von dem fiktiven Unternehmen Liquid Water P.E kaufen. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss (Gewinn abzüglich Steuern) in Höhe von 2,43 Millionen ausgewiesen. Für dieses Geschäftsjahr stehen zurzeit 25.000 Wasserstoff Aktien aus.
Das Ergebnis also: 2.430.000 / 25.000 = 97,20 Euro pro Aktie.
Wie hoch der Gewinn ausfällt, variiert je nach Aktiengattung. So wird grundsätzlich zwischen Stammaktien (Common Shares) und Vorzugsaktien (Fach Name) unterschieden. Bei Stammaktien handelt es sich um klassische Standardanleihen, die dir sowohl eine Rendite und Dividende als auch ein Stimmrecht in der Hauptversammlung gewähren. Bei Vorzugsaktien hast du als Investorin kein Stimmrecht, dafür profitierst du von höheren Dividenden.
Unverwässerter und verwässerter Gewinn pro Aktie
Es gibt einen unverwässerten und einen verwässerten Gewinn pro Aktie. Wenn du die obenstehende Formel anwendest, erhältst du als Ergebnis den unverwässerten Gewinn. Unverwässert bedeutet, dass in dem Ergebnis nicht berücksichtigt ist, ob sich das Unternehmen zur Ausgabe weiterer Aktien verpflichtet hat oder nicht. Der Gewinn fällt in der Regel also höher aus. Anders sieht es beim verwässerten Gewinn pro Aktie aus. Am verwässerten Ergebnis erkennst du, wie stark sich der Gewinn reduzieren würde, wenn alle ausstehenden potenziellen Aktien tatsächlich ausgeübt werden würden. Unter dem Begriff der potenziellen Aktie fallen unter anderem Optionsrechte, Wandelanleihen, Kapitalerhöhungen oder andere Vereinbarungen, die die Inhaberin dazu berechtigen, Stammaktien zu beziehen.
Zur Berechnung des unverwässerten Gewinns nutzt du ebenfalls den Jahresüberschuss des Unternehmens als Basis, bereinigst diesen jedoch um die Aufwendungen für verwässerte Aktien. Das Ergebnis dividierst du wie durch die Anzahl der ausstehenden Aktien inklusive aller ausstehenden potenziellen Aktien.
Das verwässerte Ergebnis pro Aktie berechnest du also wie folgt: Jahresüberschuss – Aufwendungen durch Aktienausgabe / Anzahl der ausstehenden Aktien + Anzahl ausstehender potenzieller Aktien
Gewinn pro Aktie unverwässert richtig interpretieren
Als Kennzahl bildet der Gewinn pro Aktie eine wichtige Grundlage für die Vorauswahl von Aktien und die Fundamentanalyse des Unternehmens. Der EPS ermöglicht es dir, einen schnellen Überblick darüber zu bekommen, ob und wie viel Gewinn ein Unternehmen erwirtschaftet. Daran kannst du auch vorsichtige Prognosen zu Kurssteigerungen und Dividenden ableiten und anhand dessen die Wachstumsaussichten des Unternehmens ermitteln
Unternehmen mit wenig Gewinn oder sogar Jahresverlusten bergen für dich höhere Risiken und
du solltest nicht in solche Unternehmens Aktien investieren. Fällt der EPS positiv aus, kannst du
ruhig etwas mehr Geld in die Aktien investieren. Grundsätzlich gilt: Je höher ein EPS ist, desto
vorteilhafter für dich.
Unverwässert vs. verwässert – welches Ergebnis ist aussagekräftiger?
Der unverwässerte Gewinn lässt sich schneller berechnen als der verwässerte Gewinn. Wer als
Frau erfolgreich in Aktien investieren möchte, sollte die Mühe allerdings immer auf sich nehmen und den verwässerten Gewinn pro Aktie berechnen. Dieser ist im Allgemeinen zuverlässiger und aussagekräftiger als der unverwässerte Gewinn und wird deshalb häufiger genutzt.